Brustvergrößerungen mit Implantaten sind eine der beliebtesten Eingriffe der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie. Auch in meiner Praxis wünschen sich viele Patientinnen eine größere oder schönere Brustform, die wir durch Implantate erreichen können.
Vor jedem Eingriff kläre ich meine Patientinnen natürlich ausführlich über die möglichen Risiken auf. Hierzu gehört auch die Brustimplantatkrankheit, besser bekannt als Breast Implant Illness (BII) bzw. ASIA (Autoimmune Syndrome Induced by Adjuvants). Auch wenn die Breast Implant Illness bisher keine anerkannte Krankheit ist, ist sie ein mögliches Risiko, über dass Sie sich vor einer Brustvergrößerung mit Implantaten informieren sollten.
Die Breast Implant Illness ist ein Krankheitsbild, dass mit Brustimplantaten aus Silikon assoziiert wird.
Bei Erkrankung an der Breast Implant Illness können diverse Symptome auftreten. Einige Symptome der Breast Implant Illness ähneln einer Impfreaktion. Außerdem kann es zu Autoimmunkrankheiten und rheumatischen Beschwerden kommen.
Symptome wie chronische Müdigkeit und Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Herzrasen, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen, Haarausfall, Sehstörungen, Migräne, Muskelschwäche, Taubheitsgefühle, Nachtschweiss, Übelkeit, Hautausschlag und weitere sind typisch für BII.
Diese Symptome können natürlich auch Begleiterscheinungen anderer Erkrankungen sein. Auch eventuell neu aufgetretene Autoimmunkrankheiten müssen nicht zwingend mit den Brustimplantaten zusammenhängen. Aus diesem Grund können diese bisher leider nicht 100%ig der Breast Implant Illness zugeordnet werden. Vielmehr müssen die behandelnden Ärzt*innen hier mit einer Ausschlussdiagnose arbeiten.
Sollten Symptome, passend zu einer Breast Implant Illness, bei Ihnen auftreten, so ist es zunächst also wichtig, medizinisch zu evaluieren, ob andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können. Ein offizielles Verfahren gibt es hierbei nicht. Durch eine Blutentnahme können die entsprechenden Fachärzt*innen Sie allerdings auf einige Autoimmunerkrankungen testen und diese so gegebenenfalls ausschließen.
Bei vielen Frauen treten die Beschwerden auch erst Jahre nach der Brustvergrößerung mit Implantaten auf. Die Diagnose ist aufgrund der Symptomatik oftmals erschwert und der Fokus liegt anfangs meist auf anderen Verdachtsdiagnosen.
Mit Sicherheit festgestellt werden kann die Breast Implant Illness erst nach Entnahme der Implantate. Dieser Eingriff ist allerdings keine Garantie, dass Sie danach symptomfrei sind. Auch Autoimmunerkrankungen, die eventuell durch die Implantate verursacht wurden, können unter Umständen gar nicht oder nicht vollständig geheilt werden.
Im Beratungsgespräch und in der OP-Aufklärung spreche ich mit meinen Patientinnen ausführlich über das Thema Breast Implant Illness, ebenso wie über andere mögliche Risiken bei einer Brustvergrößerung mit Implantaten.